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558 Route 83. SMYRNA. Von AthenUm 575 vor Chr. erlag sie dem lydischen König Alyattes, der die Stadt
zerstörte und ihre Bewohner in Dörfern ansiedelte. Ein neues Smyrna,
nach dem Plane Alexanders d. Gr., wurde am Pagos durch die Diadochen
Antigonos und Lysimachos geschaffen. Es entwickelte sich rasch zu einem
der schönsten Orte Kleinasiens. Nach furchtbaren Erdbeben (178 und
180 nach Chr.) sorgte Kaiser Mark Aurel für den Wiederaufbau. Den
byzantinischen Kaisern entrissen türkische Seeräuber (1084) und die Seld-
schuken
(S. 669) vorübergehend die Stadt. Während der lateinischen Herr-
schaft
in Konstantinopel (S. 509) blieb Smyrna unter dem Zepter des grie-
chischen
Kaisers in Nikäa. Neben den Genuesen schirmten seit 1344 die
Johanniter (S. 514) die Stadt, vermochten aber weder 1402 die Verwüstung
durch Timur (S. 609), noch 1424 die Eroberung durch die Osmanen zu
verhindern. Das Auge Kleinasiens, wie die Türken Smyrna nannten,
hat neuerdings einen erstaunlichen Aufschwung genommen.

Der gleichzeitig mit den Kais 1868-80 angelegte, nur 20ha
große Hafen wird durch einen über 1200m langen, 18m breiten
Wellenbrecher geschützt. Die Haupteinfahrt ist zwischen dem
NO.-Ende dieses Hafendamms und der Nordmole (Pl. B 3,4), wo
sich das Paßbureau, das Passagierzollamt und der Telegraph be-
finden
. Am Kai, in der Mitte zwischen der Nord- und der Südmole
(Pl. A 4, 5; Hauptzollamt), legen die Lokalboote (S. 557) an.

In der südl. Hälfte der am Frankenviertel (s. unten) hinführenden
3285m l. Kaistraße (griech. Prokymäa, ital. Marina) konzentriert
sich der Handelsverkehr. Hier bewegen sich zwischen den Schiffern,
Hafenarbeitern und Händlern der verschiedensten Nationen Karren
und Züge schwerbeladener Kamele mit einem Esel an der Spitze.
Der nördl. Teil des Kais, mit den Theatern, vielen Kaffeehäusern
und vornehmen Privathäusern, hat ein ganz anderes Gepräge.

Vom Kai führen mehrere Durchgänge, die Krämer-Passage
(Pl. B 3), Hönischer-Passage (Pl. B 3, 4) u. a., und die verkehrreiche
Straße Galatzo Sokak (Pl. B C 3) in das Frankenviertel. Haupt-
verkehrsadern
sind hier die lange Parallelstraße der Kais, der sog.
Quai Anglais (türk. Eski Balik Basar; Pl. B C 3, 4), der Sitz der
Malteser (S. 416), und vor allem die sog. Frankenstraße, die
in ihren einzelnen Teilen verschiedene Namen führt (Rue des Ver-
reries
, Rue Franque, Rue Trassa u. a.). An ihr liegen viele euro-
päische
Geschäfte und einheimische Läden.

Von der Rue Franque gelangt man östlich, an der römisch-
kathol.
Kathedrale St-Jean (Pl. C 4) vorüber, in die Gassen und
Gäßchen des Griechenviertels, wohin auch vom Kai die belebten
Straßen Bella Vista (Pl. D 2) und Oroman Sokak (Pl. D 2,3) führen.
Die griechisch-kathol. Kathedrale Hagia Photinē oder Fotini
(Pl. B 4) liegt nahe dem SW.-Ende der Frankenstraße.

Die Frankenstraße mündet bald hinter Fotini in den *Basar
(Pl. B 5; geöffnet bis Sonnenuntergang), der an Eigenart, wenn auch
nicht an Ausdehnung und Reichtum, mit dem Großen Basar von
Konstantinopel (S. 578) wetteifert. Smyrnateppiche, die meist
aus dem Innern des Landes kommen, ältere Stickereien und mo-
derne
Seidenwaren kauft man oft noch gut und preiswert; die